Die seit dem 27.10.2020 erstmalig in Görlitz auftretende Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung, die ursprünglich aus Afrika kommt. Sie greift die inneren Organe der Wild- und Hausschweine an und endet für sie fast immer tödlich. Eine gesundheitliche Gefahr für den Menschen besteht nicht, jedoch sind viele Verbraucher skeptisch und wollen kein Wildschwein mehr kaufen. Deswegen sind die Fleischpreise erheblich gesunken. Wirtschaftlich ist sie eine echte Gefahr.

Vinzenz Zelder, Mitglied der freien Jägerschaft Wittichenau: „Die ASP führt zum Zusammenbruch des Schweinefleischmarktes und zum Exportverbot von Fleisch, zum Beispiel nach China. Wenn sie in Zuchtanlagen auftritt, bedeutet es den Ruin des Bauern, denn sein gesamter Bestand muss dann gekeult werden“.

Um die Krankheit zu bekämpfen, werden zahlreiche Maßnahmen getroffen. Betroffenes totes Wild wird aus dem Wald entnommen und verbrannt. Es werden die Schonzeit auch für weibliche Tiere aufgehoben oder Speerzäune an der Grenze zu Polen errichtet. Es herrscht ein intensiver Jagddruck in ganz Deutschland und es gibt deshalb auch während des Lockdowns und der Ausgangsbeschränkung die Erlaubnis, in der Nacht zu jagen. Von allen erlegten Wildschweinen müssen Proben an das Gesundheitsamt geschickt werden, um zu prüfen, ob das Tier ASP hatte. In Görlitz wurden schon Speerzonen errichtet, in denen nicht gejagt werden darf, um die Tiere nicht auseinanderzutreiben. Der Verkauf von Fleisch ist erst nach der Freigabe des Veterinäramtes erlaubt. Zur Bejagung sind jetzt sogar Nachtsichtgeräte gestattet und es wird ein Abschussgeld für den Schützen bezahlt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen greifen und die Schweinepest sich in Deutschland nicht weiter ausbreitet.

Anna Zelder, Klasse 9c

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Anna Zelder; Klasse 9c des Lessing-Gymnasiums in Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.11.-04.12.2020, Beitrag vom Dezember 2020