Er ist vielfältig, lebendig und bringt nach dem Winter Farbe in die eigenen vier Wände: der Frühlingsstrauß. Ein Experte erklärt, wie Sie lange Spaß daran haben.

Von Sascha Klein

Hoyerswerda Wenn es draußen grünt und blüht, sorgt ein schöner Frühlingsstrauß auch in den eigenen vier Wänden für gute Laune. Der Hoyerswerdaer Floristmeister Matthias Bock (47) erklärt, welche Blumen jetzt in die Jahreszeit passen und wie der Strauß am besten gepflegt wird:

Die richtigen Blumen: „Eine
Tulpe ist typisch Frühling“, sagt Matthias Bock. Kunden können darauf achten, französische Tulpen zu bekommen. Sie sind besonders lang, lange haltbar und haben große Blüten. Auch Freesien passen in den Frühlingsstrauß. Gute Sorten, die es im Fachhandel gibt, duften herrlich. Günstige Freesien seien meist ohne Duft. Auch die Narzisse ist eine typische Frühlingsblume. Allerdings, sagt Matthias Bock, müssen Kunden bei Narzissen vorsichtig sein. Diese Blume schleimt unten aus. Das heißt: Narzissen sollten – im Gegensatz zu allen anderen Blumen – nicht angeschnitten werden, da sie die Leitungsbahnen der anderen Blumen sonst verstopfen könnten. Auch Ranunkel passen großartig in den Frühlingsstrauß. Sie gibt es in verschiedenen Färbungen und Sorten. Manche sind so gezüchtet wie eine englische Rose. Ebenfalls beliebt: die Anemone. Sie hat eine schöne, klar lagernde Form. Es gibt sie in blau, weiß, lila, rosa und bonbonfarben. Ein Klassiker ist die Iris: „Sie ist die einzige Frühlingsblume mit einem schönen, tiefen Blau“, sagt Matthias Bock. Passend zum Frühling sind ebenfalls Hyazinthen. „All diese Blumen sind miteinander kombinierbar“, so der Experte, der sich seit 2003 Floristmeister nennen kann.

Der Anschnitt: „Er muss auf jeden Fall schräg sein und sollte mit einem glatten Messer oder einem Blumenanschneider durchgeführt werden“, sagt Experte Matthias Bock. Tabu ist der Anschnitt mit der Schere. Das zerdrückt die Leitungsbahnen. Das bedeutet: Die Blumen werden nicht ausreichend mit Wasser versorgt.

 

Der Transport: Wenn ein Strauß mindestens zehn Minuten unterwegs ist, sollten die Stiele zu Hause angeschnitten werden. Eine Alternative: ein Freshbag. Die speziellen Tücher halten Blumen feucht.

Der Standort: Ein Blumenstrauß sollte einen Platz finden, wo er nicht im Zug steht. Ebenso sollte er nicht nahe einer Obstschale stehen, sagt Matthias Bock. Denn: Obst gibt ein Gas ab. Das fördert die Blütenbildung. Das heißt: Die Blumen verblühen schneller. Ebenso tabu ist direkt am Fenster. Das ist Blumen im Gegensatz zu Topfpflanzen zu heiß. Nachts kann der Blumenstrauß an einen kälteren Ort gestellt werden, zum Beispiel ins Schlafzimmer.

Ein Pflegetipp: Blumen dürfen nicht zu fest gebunden werden. Das zerquetscht die Leitungsbahnen. Anemone, Ranunkel, Narzisse und Gerbera sind aufgrund ihrer hohlen Stiele besonders anfällig.

So viel Wasser braucht ein Blumenstrauß

„Ein Blumenstrauß sollte bis zur Bindestelle im Wasser stehen“, sagt der Hoyerswerdaer Floristmeister Matthias Bock (47). Das sei genau die richtige Menge Wasser. Denn: Ist zu wenig Wasser in der Vase, dann können die Blumen nicht ausreichend Wasser ziehen, weil sie keinen richtigen Druck aufbauen können. „Drei, vier Zentimeter Wasser, wie es manchmal in sozialen Medien heißt, sind viel zu wenig“, sagt Bock. Zu viel ist jedoch auch nicht gut: Steht das Wasser über der Bindestelle, ragt das Grün oftmals ins Wasser hinein. Das bedeutet: Es fault schnell. Wichtig ist auch: Ein Frühlingsstrauß braucht kaltes Wasser.