Lausitzer Boden ist bekanntermaßen eine Streusandbüchse. Auf üppige Blütenpracht man dennoch kein Hobby-Gärtner verzichten. Die Auswahl macht es: Staudengärtner Klaus-Peter Manig aus Uebigau verrät, was hier gut blüht.

Von Rico Meißner

Egal, ob hoch- oder niedrigwachsend, als Bodendecker oder echter Hingucker – Stauden sind in ihrer Vielfalt für jeden Garten eine Bereicherung. In Uebigau im Elbe-Elster-Kreis gibt es mit der Staudengärtnerei Manig einen der wenigen spezialisierten Pflanzenbetriebe in der Region. Gärtner Klaus-Peter Manig versteht sein Metier und weiß, worauf zu achten ist bei Standort, Boden oder Düngung. Er hat eine Vielzahl von Staudensorten im Angebot, auch Gräser und Wasserpflanzen.

Der Boden

Es ist kein Geheimnis, dass die Lausitz und das Elbe-Elster-Land vorrangig durch sandige und wasserdurchlässige Böden geprägt sind. Damit müssen auch die Hobbygärtner klar kommen. „Was hier bei uns am besten wächst und auch mit unseren Sommern gut klarkommt, sind beispielsweise Katzenminze und Ziersalbei“, so Manig. „Auch Prachtkerze und Staudenverbene funktionieren gut. Sie sind allerdings nicht allzu langlebig“, sagt er.

Im Moment sind in der Gärtnerei ohnehin generell vor allem trockenheitsunempfindliche Stauden von den Kunden nachgefragt. „Da spielen wohl bei vielen die Erfahrungen des letzten Sommers mit“, vermutet Klaus-Peter Manig.

Der Standort

„Besonders wichtig ist immer die Standortauswahl“, weiß der Gärtner. „Wählt man einen schattigen Platz, kann man durchaus größere Erfolgschancen haben, weil die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunstet. Es gibt auch Stauden, die an jedem Standort zurechtkommen. Sie kommen sowohl in der Steppe als auch im Sumpf vor. Aber auf heißen, sandigen Standorten haben es viele Stauden etwas schwerer, weil einfach das Wasser fehlt“, so der Gärtner.

Bewässern

Und wie ist das mit dem Gießen?  „Das hängt ganz davon ab, wie viel Aufwand man betreiben möchte. Wer Freude am Gießen hat, kann natürlich jeden Tag mit dem Schlauch dastehen“, lacht Manig. Er selber sieht den Vorteil aber im konzentrierten Bewässern. „Das heißt, etwas seltener, dann aber richtig. So dass die Wurzeln auch wirklich von der Feuchtigkeit erreicht werden.“

Günstig sei es, am frühen Morgen zu gießen. Wird am Abend gegossen, kann die Feuchtigkeit auf den Pflanzen nachts die Anfälligkeit, etwa gegenüber Pilzen, erhöhen.

Boden verbessern

Für Klaus-Peter Manig ist Komposterde das A und O. „Wenn wir von einem durchschnittlichen Gartenboden hier in der Region ausgehen, ist eine Anreicherung mit Komposterde eigentlich unumgänglich“, sagt er. „Auch hier geht es neben Nährstoffen darum, das Wasser etwas besser zu halten. Gegen eine Düngung hin und wieder spricht natürlich auch nichts“, so Manig.

Hitze

Und wenn es wieder einen so heißen, trockenen Sommer wie im vorigen Jahr gibt? Hier empfiehlt der Gärtner eine gewisse Gelassenheit. „Das muss man auch ein wenig entspannt angehen. Natürlich versuchen die Heimgärtner alles, um ihre Pflanzen über den Sommer zu bringen. Aber manches setzt sich eben durch, anderes womöglich nicht. Man kann einfach nicht alles auf Krampf erhalten.“

 

Kinder und Stauden

Zum Schluss noch ein Tipp zum neugierigen Gärtnernachwuchs. Denn manche Stauden haben die Eigenschaft, ganz, oder in Teilen giftig zu sein. Generell sieht Gärtner Peter Manig aber wenig Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Stauden im Garten und kleinen Kindern. „Hier sehe ich eigentlich nur die Eltern in der Pflicht, von klein auf zu vermitteln, dass man nicht jede Beere in den Mund steckt, egal wie appetitlich sie auch aussehen mag. Allerdings, auf einige Pflanzen, wie etwa Eisenhut, würde ich bei kleinen Kindern im Garten doch verzichten“, rät er.

Foto: Horst Lieber/shutterstock.com