Von Daniel Steiger

Tierisch ging es auch am vierten Tag der Kinderreporter-Woche bei der Lausitzer Rundschau zu. „Free Hip“ heißt das Spiel, bei dem ein kleines Nilpferd zum Mobbing­opfer wird und von den spielenden Kindern „gerettet“ werden muss. Entwickelt und seit wenigen Wochen genutzt wird das Spiel von der Polizei. Getestet haben es jetzt die Kinderreporter der RUNDSCHAU.

„Nili posted ein ungünstiges Foto von Hip im Internet. Wie reagiert Ihr?“, liest Kati
Prajs, Präventionsbeauftragte der Polizeiinspektion, eine Aktionskarte vor. Die Kinderreporter Paul Schöpe (15) und Jakob Bruchatz (14) beraten sich kurz und werfen dann mögliche Reaktionen in den Raum: „Ich würde Nili fragen, warum er das tut und ihm sagen, dass er das Foto aus dem Netz nimmt“, schlägt Jakob vor. Paul ergänzt: „Wenn er das nicht tut, sollte ein Erwachsener mit einbezogen werden.“ Für die Antworten gibt es ein Spielplättchen als Belohnung, und die Spielfigur Hip, das Mobbingopfer, darf einen Schritt auf der Wohlfühlleiste nach vorn rücken.

„Free Hip“ ist ein klassisches Brettspiel. Entwickelt wurde es von Studenten der Fachhochschule der Polizei und dem Präventionsrat des Landes. Kinder sollen mithilfe von Würfel, Spielfiguren und Ereigniskarten den Umgang und die Gefahren des Internets kennenlernen. Das Spiel ist erst seit Juni im Einsatz. Kati Prajs: „Free Hip kann man nicht im Geschäft kaufen. Wir vergeben es kostenlos an Grundschulen.“ Im gesamten Land warten 600 Spiele darauf, in den Schulen zum Einsatz zu kommen. Grundschulen können diese bei den Präventionsstellen in der jeweilig zuständigen Polizeiinspektion kostenlos erhalten. Nach einer Einführungsveranstaltung mit Präventionsbeamten kann das Spiel in den Schulen auch selbstständig eingesetzt werden. „Wir haben noch nicht viel damit arbeiten können, weil jetzt erstmal Ferien sind“, erzählt Kati Prajs. Aber die ersten Erfahrungen und Rückmeldungen seien durchaus positiv.

Auch die Kinderreporter haben in den etwa 45 Minuten, die eine Spielrunde dauert, ihren Spaß. Es müssen Wissensfragen beantwortet, Handlungsempfehlungen gegeben und kleine Rollenspiele absolviert werden. Am Ende ist das kleine Nilpferd kein Mobbingopfer mehr und die Kinderreporter zufrieden. „Es hat großen Spaß gemacht“, sagt Julian Grille (11). „Mobbing ist aber nicht nur ein Grundschulproblem. Ich würde mich freuen, wenn es so ein Spiel auch für ältere Schüler geben würde“, schlägt Alma Schüttenhelm (13) vor. Und Jakob Bruchatz ergänzt: „Ich finde das Spiel grundsätzlich sehr gut, glaube aber nicht, dass sich ein Mobber von einem Brettspiel beeinflussen lässt.“ Dem pflichtet Kati Prajs bei, hofft aber, dass „Free Hip“ vielleicht das Mobbingumfeld etwas sensibler für das Thema werden lässt.

Mehr zur Arbeit der Kinderreporter gibt es im Internet unter www.lr-online.de/kinderreporter

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