Klima Aktivismus. Zwei Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ hätten nun zu einem Gerichtstermin erscheinen müssen, nachdem sie im vergangenen September die Straße blockierten. Allerdings befanden sie sich zu diesem Zeitpunkt Tausende Kilometer entfernt im Urlaub auf Bali.
Im September 2022 klebten sich die 22-jährige Luisa S. und der 24-jährige Yannick S. mitten im Berufsverkehr von Stuttgart auf der Bundesstraße 10 fest. Bei der Protestaktion präsentierten sie Schilder mit den Worten „Öl sparen statt Bohren!“, doch wie ernst ist Ihnen der Klimaschutz wirklich?
Klimakleber - Gerechtfertigte Strafen?
Nach diesem Protest bekamen beide Personen eine Anzeige wegen Nötigung und sollten am Montag, dem 30.01.2023 zu einer Verhandlung vor Gericht erscheinen. Doch wie sich herausstellt, flog das Paar erst nach Thailand und von dort aus ging es ebenfalls mit dem Flugzeug weiter nach Bali. Ein solcher Langstreckenflug verursacht über 5,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid, doch daran scheinen sich die Klimaschützer nicht zu stören. Warum erst die Berufstätigen auf ihrem Arbeitsweg behindern und später selbst zum Vergnügen mitverantwortlich für mehrere Tonnen CO2-Emissionen sein? „Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten.“
Klimaaktivismus und Doppelmoral
So versuchte die „Letzte Generation“ die entstehende Doppelmoral zu rechtfertigen. Wo der Unterschied zwischen dem CO2-Ausstoß im privaten Leben und dem eines Klimaschützers liegt, erschließt sich den meisten Menschen nicht. Das Ereignis erregte viel Aufmerksamkeit und auch ein paar bekannte Persönlichkeiten äußerten ihren Standpunkt. So twitterte Thorsten Herbst, der parlamentarische Geschäftsführer der FDP im Bundestag: „Klimakleber und ihre Doppelmoral. Es ist schon bemerkenswert, dass man erst Berufspendler im Namen des Klimaschutzes nötigt, dann aber selbst entspannt in den Flieger nach Bali steigt.“ Viele Menschen vertreten eine ähnliche Meinung, doch die „Letzte Generation“ zeigt keine Einsicht und scheint keinen Widerspruch in den Geschehnissen zu entdecken.
Paula Ullmann, 9. Klasse des Lessing-Gymnasium Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.01.-03.02.2023
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