Kurz vor dem langweiligen Tod in der Schule erweckten die Worte: „Ich sage „Chef“, er sagt „Hasi““ unsere Aufmerksamkeit. Veröffentlicht wurde der Artikel am 22.02.2018 von der Zeitung Reuters.

Eine homosexuelle Frau in einer politisch rechts orientierten Szene: Doppelmoral oder ein starkes Statement? Alice Weidel wirft viele Fragen auf. Als Vorsitzende der AFD, einer Partei, welche gegen Homosexualität eher abgeneigt scheint, steht sie trotz alle dem zu deren Inhalten. Entspricht es der Wahrheit, dass Alice Weidel ein starkes Frauenbild prägt? Setzt sich die AFD für Feminismus und Gleichberechtigung ein?

Ganz klar: Die AFD muss Alice Weidel trotz ihres Outings als Parteivorsitzende akzeptieren. Allerdings prägen die öffentlichen Parolen, wie die von Andreas Gehlmann: „Homosexuelle ins Gefängnis? Das sollten wir in Deutschland auch tun!“ das Gesellschaftsbild. Das stinkt doch bis zum Himmel! Von Akzeptanz der LGBTQ Community ist an dieser Stelle nichts zu erkennen. Zwar distanziert sie sich in Interviews von den Aussagen solcher Art, dennoch muss sie offensichtlich überzeugt von ihrer Partei sein. Sie tritt aus der Partei nicht aus und hat es ebenso nicht vor. Wenn hier schon dicke Luft herrscht, wie sieht es dann erst im Bereich Frauenquote aus?

Die Frauenquote der AFD liegt bei etwa 13 Prozent. Doch scheinen diese 13 Prozent stärker zu sein, als man denkt. Alice Weidel an der Spitze verdeutlicht, die AFD setze Frauen gern problemlos an die Spitze. Allerdings wird mit Frauen innerhalb der Partei nicht gerade sorgsam umgegangen. In einer Fraktionssitzung drohte Jens Maier vom rechtsnationalen Flügel einer Frau namens Verona Hartmann „seiner“ Partei mit den Worten: „Wir machen dich fertig!“. Durch die Häufung von Vorfällen dieser Art ist es verständlich, dass sich Frauen in der AFD wenig willkommen fühlen. Dieses unwohle Empfinden machte sich unter den AFD-Frauen genauso 2017 bemerkbar. Probleme offenbarten sich während der AFD Kampagne für die Bundestagswahl. Frauenfeindliche und diskriminierende Sprüche wie „Burkas? Wir steh`n auf Bikinis!“ oder auch „Neue Deutsche? Machen wir selber.“ verschlugen vielen Parteimitgliedern die Sprache. Obwohl sich viele Anhänger der umstrittenen Partei gegen diese Plakate ausgesprochen haben, wurden diese in einigen Bundesländern doch affichiert.

All diese umstrittenen Fakten lassen darauf schließen, dass Alice Weidel absolut kein starkes Frauenbild vertritt und die AFD sich weder für Feminismus, noch für Gleichberechtigung einsetzt. Oder? Mit der Politik klappt es in der AFD offensichtlich noch nicht ganz, also schnell zurück ins Bett und „neue Deutsche selber machen“.

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Hermine Müller und Leana Nörling, Klasse 10 am Bohnstedt-Gymnasium in Luckau; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 08.11.2021-03.12.2022