Der Boden ist die Basis im Garten. Er ist ein empfindliches Gefüge, das möglichst wenig gestört werden will. Ein wenig Hilfe ist jedoch nötig, um eine gute Ernte einzufahren. Wie man's am besten macht? Das erklärt uns der erfahrene Hobby-Gärtner Frank Schwerin.

Von Andreas Staindl

Lübben Gärtner schenken der Bodenpflege deshalb besondere Aufmerksamkeit. Die Vorbereitung des Bodens beginnt schon im Herbst. Frank Schwerin: „Der Boden wird umgegraben und Mist untergegraben.“ Der 60-jährige Hobby-Gärtner muss es wissen: Er engagiert sich im Kleingartenverein „Eichengrund“ in Lübben. Schwerin empfiehlt Kuhmist, der idealerweise ein halbes Jahr alt ist.

Fast 180 Parzellen gibt es am „Eichengrund“. Schwerin arbeitet im Vorstand des Vereins, ist stellvertretender Vorsitzender. Und er gärtnert seit seiner Kindheit. „Auch Großvater und Vater waren Gärtner.“ Jetzt im Frühjahr setzt der Hobby-Gärtner um, was er im Herbst geplant hatte.

 „Ich überlege mir genau, was ich wo pflanzen möchte. Danach richtet sich, ob überhaupt und wie viel Mist im Herbst in den Boden kommt.“ Sobald der Winter vorbei ist, die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmen, bearbeitet Frank Schwerin den Boden, damit er nicht austrocknet. „Ich beseitige die großen Schollen, zerkleinere sie quasi, damit eine krümelige Bodenstruktur entsteht, und lockere den Boden auf, damit er gut belüftet wird.“ Er nutzt verschiedene Arbeitsgeräte. Grabe-Gabel, Hacke, Harke, Spaten & Co. setzt er je nach Bodenbeschaffenheit ein.

Ralf Rahm bearbeitet den Boden mit einer Holzharke. Er zerkleinert damit größere Erdklumpen und lockert den Boden an der Oberfläche auf. Foto: Staindl

„Sandige Böden müssen anders als lehmige Böden behandelt werden.“ Spaten und Grabe-Gabel verwendet er für eine tiefgründige Lockerung, den Garten-Grubber und die Harke, um den Boden schonend aufzulockern. Ralf Rahm (60), der seit mehr als 20 Jahre eine Parzelle im „Eichengrund“ bewirtschaftet, benutzt gern die Garten-Kralle, um den Boden aufzulockern. „Je lockerer der Boden ist, umso besser kann er Wasser aufnehmen. Eine lockere Bodenschicht fördert zudem das Wachstum der Pflanzen. Während des Auflockerns beseitige ich gleich das Unkraut.“

Der Garten-Igel wird zum Beseitigen von Unkraut und Lockern des Bodens eingesetzt. Er ist für die Bearbeit des Oberbodens geeignet. Es gibt ihn als Handarbeitsgerät und in einer rückenschonenden Variante. Foto: Staindl

Er und die anderen Hobby-Gärtner des Kleingartenvereins teilen im Frühjahr ihren Garten in einzelne Beete ein. „Ich bearbeite dafür zuerst den Boden mit der Holzharke, nutze dann eine Schnur und den Harken-Stiel, um die Größe der Beete festzulegen“, erzählt Frank Schwerin. „Je nach Pflanze sind verschiedene Abstände nötig.“ Einiges, wie etwa Zwiebeln und Radieschen, ist bei ihm  schon im Boden.Frostempfindliches kommt erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) hinein. Dann heißt es, je nach Bodenstruktur zu gießen. „Früh ist besser als abends“, empfehlen die Hobby-Gärtner. Ralf Rahm hat noch einen besonderen Tipp. Er bedeckt den Boden unter Sträuchern, Hecken und Bäumen gern mit Rasenschnitt: „Das verhindert, dass Unkraut wächst, wirkt zudem wie ein natürlicher Dünger. Außerdem bleibt der Boden so länger feucht.“ Peter Lohse gehört zu den ganz erfahrenen Kleingärtnern des Vereins in Lübben. Der 77-Jährige tüftelt gern, hat etwa eine natürliche Anlage gegen Maulwürfe in seinem Garten. Er gräbt leere Flaschen in der Nähe der Maulwurfshügel ein, lässt den Flaschenhals etwa zehn Zentimeter herausschauen. Die durch den Wind erzeugten Töne mögen Maulwürfe nicht und ziehen um. „Es funktioniert“, sagt Peter Lohse.

Die Garten-Kralle ist ein rückenfreundlicher und vielseitiger Helfer. Mit ihr lässt sich der Boden auflockern. ohne ihn mit dem Spaten umgraben zu müssen. Der Boden wird kultiviert und belüftet. Zudem lässt sich mit der Kralle gleichzeitig das Unkraut aus dem Boden ziehen. Die Garten-Kralle gibt es auch in elektrischer Ausführung. Foto: Staindl