Baku, Hauptstadt Aserbaidschans, wird 2015 Gastgeber für die ersten „Europa-Spiele“ sein. Die Entscheidung ist auf der 41. Generalversammlung Anfang Dezember 2012 in Rom getroffen worden. Die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder der Vereinigung des Nationalen Olympischen Komitees in Europa (EOC) hat damit dem Vorschlag zur Einführung von „Europa-Spielen“ zugestimmt.
Ersten Planungen zufolge werden 15 bis 18 Sportarten ausgeübt. Die Spiele sollen aller vier Jahre stattfinden.
Durch die Austragung der „Europa-Spiele“ in Aserbaidschan rechnet das Land mit Einnahmen bis zu 130 Millionen Euro aus Fernsehrechten, Werbegeldern und dem Kartenverkauf.
Vor ungefähr einem Jahr hatten sich die Spitzenverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) noch ablehnend zur Einführung von „Europa-Spielen“ geäußert. Der Widerstand des deutschen Sports gegen die Einführung von „Europa-Spielen“ begründete sich u. a. mit den ohnehin schon vollen Terminkalendern und der Extrembelastung der Sportler und nicht zuletzt mit der bereits im Folgejahr nach Premiere der „Europa-Spiele“ stattfindenden „Olympischen Spiele“ in Rio de Janeiro. Außerdem werden bereits seit längerer Zeit drei große Kontinental-Spiele ausgetragen: die „Panamerikanischen Spiele“, die „Asien-Spiele“ und die „Panafrikanischen Spiele“.
Für Baku gilt es nun, sich und der Welt zu beweisen, dass die Entscheidung zur Einführung von „Europa-Spielen“ gerechtfertigt ist. Dass Baku Organisationen dieser Größenordnung bewältigen kann, hat die aserbaidschanische Hauptstadt 2012 mit der Ausrichtung des „Eurovision Song Contest“ bewiesen.
(von Jessica Bude, Kl. 9a der Karl-Eduard von Lingenthal-Oberschule in Ortrand)