In einem Interview mit Katja Meixner hat die niedergelassene Kinderärztin einige Fragen zum Thema Corona beantwortet.

Wie viele Fälle von Corona in Ihrer Praxis?

„Nicht mehr als Zehn“, erzählt Frau Meixner. Obwohl das keine hohe Zahl ist, ist zu bedenken, dass in einer Kinderarztpraxis ausschließlich Kinder und Jugendliche die Patienten sind. Auf die Frage, ob es ein bestimmtes Alter gibt, in dem die häufigsten Fälle sind, antwortete sie mit nein, was beweist, dass das Alter irrelevant ist und jeder sich potenziell anstecken kann.

Welche Einschränkungen fanden im Arbeitsalltag statt?

Die Arbeitstaktung wurde deutlich umgestellt. Früh kommen alle Patienten, die nicht infektiös sind. Nachmittags werden dann alle Patienten, die in irgendeiner Weise infektiös sind drangenommen. Noch vor dem Praxisbetrieb werden Abstriche genommen. Dabei tragen Frau Meixner und ihre Mitarbeiter immer einen Kittel, Handschuhe, eine Maske und eventuell ein Visier. In der gesamten Praxis gilt immer die Maskenpflicht.

Gibt es viele Corona-Leugner unter den Eltern?

„Vereinzelte Bemerkungen und Inkonsequenzen kommen zwar vor, jedoch ist der Großteil der Eltern vernünftig“. Geschätzt sind ungefähr 5% der Eltern Corona-Leugner, oder wie Frau Meixner gerne zitiert: „Solidaritätsverweigerer“. Bei jedem Fall von „Leugnung“ oder bei Verschwörungsmythen fühlt sich Frau Meixner zur Gegenrede verpflichtet.

Seit wann gab es Einschränkungen und den ersten Corona-Fall in der Praxis?

Die grundlegenden Einschränkungen traten Mitte März in Kraft, seitdem haben sie sich nur kaum geändert. Den ersten positiven Patienten gab es erst Anfang November.

Finden Online-Sprechstunden statt?

Noch finden keine Online-Sprechstunden statt, lediglich telefonisch oder persönlich finden Sprechstunden statt.

Ist der Alltag durch die Pandemie stressiger?

Durch die neuen Schutzmaßnahmen und neue Prozeduren kann man den Alltag von Medizinern als stressiger bezeichnen. Zum Glück entsteht auch eine kleine Entlastung, weil weniger Patienten in die Praxis kommen, wenn sie zum Beispiel in Quarantäne sind.

Corona- Was fällt Ihnen noch ein?

„Angst und Faszination“ war das erste was Frau Meixner über Corona gesagt hat. „Eine Mischung aus beiden“. Zu dem kommt Respekt. Was Corona für sie so gefährlich macht, ist das hohe Ansteckrisiko und dass der Virus neuartig ist. Bei Infizierten kann es schwere Verläufe geben. Es gibt relevante Einschränkungen, nicht nur für Infizierte, sondern für alle. Zum Schluss hat sie noch erwähnt, dass für sie Politik und Wirtschaft, in dieser schwierigen Lage, sich ergänzen.

Haben Sie einen „Lieblings- Verschwörungsmythos“?

„Bill Gates hat`s erfunden“. Angeblich um einen Impfstoff nicht nur zu finanzieren, sondern auch um Chips mit in dem Impfstoff einzubauen. Dann hätte jeder geimpfte einen Chip in sich, welcher angeblich durch das 5G-Netz aktiviert wird. So würde Bill Gates uns alle dann kontrollieren. Dies ernst zu nehmen, wäre keinesfalls ratsam, geschweige denn logisch.

Zum Schluss hatte Frau Meixner noch zwei Sachen zu sagen:

  1. „Trotz Corona soll keiner vernachlässigt werden.“
  2. „Corona ist für alle relevant!“

 

Foto: Patrick Pleul/dpa

Henriette Meixner; Klasse 9a des Lessing-Gymnasiums in Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.11.-04.12.2020, Beitrag vom 06.12.2020