Die RUNDSCHAU verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal den MitarbeiterService Preis. In einer Serie stellen wir die Anwärter vor. Heute Petra Canter aus dem Figaro-Friseursalon „Perfektes Spiegelbild“ in Senftenberg.

SENFTENBERG Es gibt Tage, an denen möchte man am liebsten im Bett bleiben. Die Laune ist im Keller, nichts klappt, alles geht schief. Und dennoch ein Lächeln im Gesicht? Für Petra Canter ist das eine Selbstverständlichkeit. „Unsere Kunden sind uns heilig“, begründet die 52-jährige Friseurin aus dem Figaro-Salon „Perfektes Spiegelbild“ im Senftenberger Neubaugebiet am See. „Selbst wenn es mir mal nicht so gut gehen sollte, lasse ich dies die Kunden keineswegs spüren. Freundlichkeit geht über alles.“

Tatsächlich wirkt ihr Lächeln nicht aufgesetzt, sondern authentisch. Manchmal, so bekennt Petra Canter, müsse sie sogar als Seelentrösterin aktiv werden. „Wenn bei uns im Salon so viel Betrieb herrscht, dass wir weitere Kunden nicht sofort bedienen können, gibt es immer ein paar nette Worte und ein Lächeln.“ Darüber hinaus sorgt auch der geschickte Umgang mit Schere, Kamm, Föhn und Farbe für die Zufriedenheit der Kunden. „Ich freue mich immer, wenn ich Menschen verändern kann. Natürlich nur zu ihrem Vorteil“, erklärt die Friseurin. Denn die Frisur besitze einen ganz entscheidenden Anteil, wie jemand optisch wahrgenommen wird. „Aktuell ist die Dauerwelle wieder im Kommen“, verrät Petra Canter.
Galt die Umformung glatter Haare in Wellen oder Locken nach der Wende als unmodern, ist diese Technik jetzt sehr gefragt. Darüber hinaus setzt Petra Canter auf verschiedenste Haarfarben. Sie selbst zeigt sich in sattem Brünett. „Von Natur aus bin ich aschblond.“ Die 52-Jährige lässt sich entweder von einer ihrer sechs Kolleginnen frisieren oder aber von ihrer Tochter. Diese präsentiert bereits die vierte Friseurgeneration in Petra Canters Familie.
„Angefangen hatte alles mit meinem Opa Edwin Seeling. Er betrieb in der Senftenberger Bahnhofstraße ein Friseurgeschäft. Meine Mutter war auch als Friseurin tätig, ebenso mein Vater, der später in einen anderen Beruf wechselte“, berichtet Petra Canter. „Ich bin quasi im Friseursalon groß geworden. Schon zeitig waren Lockenwickler und Puppenköpfe mein Spielzeug.“ Letztendlich hatten ihr die Eltern das Einmaleins des Friseurhandwerks beigebracht. Die zweijährige Ausbildung durchlief Petra Canter bei der Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) Figaro in der Senftenberger Hanseatenstraße. Dem dortigen Salon ist die Lausitzerin bis heute treu geblieben. „Ich habe mich nie mit dem Gedanken getragen, mich selbstständig zu machen. Wir sind hier ein super Team“, sagt Petra Canter.
Längst pflegt die 52-Jährige einen großen Kreis an Stammkunden. „Die wollen immer zu mir.“ Woran das liegt? „Vielleicht an meinem fröhlich-unkomplizierten Wesen“, vermutet Canter. Und wahrscheinlich auch am Mut, mal ganz andere Frisuren zu empfehlen und auszuprobieren. „Jedenfalls habe ich noch nie erlebt, dass ein Kunde den Salon unzufrieden verlassen hat“, resümiert die Fachfrau. Und das soll auch zukünftig so bleiben.