Es ist der 28. Juli 1912. Ein sonniger Tag geht seinem Ende zu und auf dem Seesteg des Ostseebades Binz auf Rügen warten viele Ausflügler, Badegäste und Schaulustige auf die Abfahrt des Bäderdampfers „Kronprinz Wilhelm“.

Doch plötzlich - ein Krachen, ein Bersten, dann gellende Schreie; die Anlegestelle am Brückenkopf stürzt trichterförmig in sich zusammen. Kinder, Frauen und Männer reißt sie mit sich. Der 28. Juli 1912 forderte 17 Menschenleben. Als „Schrei des Entsetzens“ ging er durch das ganze Land. Zeitungen berichteten über diesen dramatischen Ausgang des Julisonntags.

Aus dem Unglück jedoch wuchs die humanitäre Idee: Schwimmen lernen - Retten lernen! Am 19. Oktober 1913 fand die Gründung der DEUTSCHEN LEBENS-RETTUNGS-GESELLSCHAFT (DLRG) in Leipzig statt. Sie hatten viel Arbeit vor sich, denn damals ertranken in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschen! Allein von 1950 bis 2007 retteten Helfer der DLRG über 63.000 Menschen vor dem Ertrinkungstod. Leider schafft es auch die DLRG nicht immer alle Menschen rechtzeitig zu retten, denn letztes Jahr ertranken in Deutschland insgesamt 404 Menschen.

Heute ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit mehr als 1.000.000 Mitgliedern und Förderern die größte ehrenamtliche Wasserrettungsorganisation der Welt. Rettungsschwimmer zu sein, bedeutet jedoch einen hohen persönlichen Einsatz, fachliches Können und Verantwortung. Um dennoch selbst einer zu werden, sind eine gründliche Ausbildung und Können, kombiniert mit stufenweisen Prüfungen, wichtige Erfordernisse. Daher hat die DLRG die Ausbildung von Rettungsschwimmern zu einer ihrer Kernkompetenzen ihrer gesamten Tätigkeiten erklärt.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit mehr als 1.000.000 Mitgliedern und Förderern ist heute die größte ehrenamtliche Wasserrettungsorganisation der Welt. Fotograf: shutterstock.com (Gunares)

Wenn du oder Sie selbst gerne Rettungsschwimmer werden wollen, dann fragen Sie doch einfach mal in einer Schwimmhalle in Ihrer Nähe nach den Trainingszeiten der DLRG. Sie können dann einfach mal „rein schnuppern“ und sich dann anmelden, wenn es Ihnen gefällt. Dann werden sie viel lernen, Gutes tun und vielleicht auch neue Freundschaften schließen. Natürlich können sie die DLRG auch unterstützen ohne dass Sie mit schwimmen. Zum Beispiel indem Sie ein Sponsor werden.
Ich selber gehe seit ca. 2 Monaten zum Schwimmen und kann ihnen sagen, dass es teilweise wirklich extrem anstrengend ist und, dass ich die ersten Male ziemlichen Muskelkater hatte. Aber ich bin jedes Mal mit einem glücklichen Gefühl aus dem Becken gestiegen.

Helene Prescher, 8. Klasse der Oberschule Krauschwitz, Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 12.11. bis 07.12.2018