Das Unternehmen Simson wurde 1856 gegründet. Es fing ziemlich klein mit Fahrrädern an. In den 1930er Jahren ging es mit Autos weiter. Der Durchbruch jedoch gelang mit der sogenannten legendären Vogelserie wie Star, Habicht und Schwalbe. Nicht weniger beliebt waren die Nachfolgermodelle S50 und S51. Die Simson Mopeds wurden hauptsächlich im Osten Deutschlands sowie Polen, Tschechien und Ungarn ausgeliefert. Sie waren damals wie heute sehr beliebt. Doch was macht diese Mopeds denn heutzutage so beliebt? Zum einen die robuste Bauweise, jedoch der größte und dabei wohl ausschlaggebende Punkt ist die Endgeschwindigkeit. Die guten Ostmopeds dürfen legal nämlich 60 km/h fahren. Da im Einigungsvertrag eine so genannte „Moped- Klausel“ verankert ist. Bei der Wiedervereinigung ging man davon aus, dass die moderneren Mopeds, die Simsons bald ablösen würden. Daher hat dieses kleine Schriftstück allen DDR-Mopeds, die bis 1992 gebaut wurden, den Freibrief gegeben, legal 60 km/h fahren zu können. Das ist der Grund dafür, dass heutzutage noch Mopeds von 1980 und früher unterwegs sind und dies ist für mich einfach beeindruckend und erstaunlich zugleich.

Mein Opa, mein Papa und jetzt ich. Drei Generationen fahren mit denselben Mopeds. Niemand hätte es vor 40 Jahren für möglich gehalten, dass diese Mopeds noch heute im Alltag von vielen Jugendlichen wie Erwachsenen bewegt werden. Es ist einfach ein Phänomen. Man bekommt jede einzelne Schraube, Abdeckung, selbst Aufkleber für ein 40 Jahre altes Moped. Die Möglichkeit noch selber schrauben zu können ist einfach klasse. Für mich, für meine Generation und noch weitere Generationen werden diese Mopeds für immer ein Stück Geschichte bleiben. Was ist mit euch? Vielleicht fahrt ihr auch eine Simson.

Foto: Mirko Sattler

Valentin Fehlisch; Klasse 9a des Lessing-Gymnasiums in Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.11.-04.12.2020