Die RUNDSCHAU verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal den Mitarbeiter-Service Preis. In einer Serie stellen wir die Anwärter vor. Heute: Nektarios Gkatzias vom „Mosquito“ in Cottbus.

COTTBUS Die Entfernung zwischen Griechenland und Deutschland beträgt 1652,17 Kilometer Luftlinie. Die kürzeste Route von Parga nach Cottbus beläuft sich auf 2087 Kilometer. Eine Strecke, die Nektarios Gkatzias nur der Familie wegen zurücklegte. Als diese das Restaurant „Mythos“ in Cottbus eröffnete, war 2008 seine Hilfe gefragt. „Mit 18 Jahren kam er nach Deutschland, um seine große Schwester und seinen Schwager zu unterstützen“, sagt Tippgeberin und Freundin Laura Barsig. Und so gab der gelernte Elektriker seinen Beruf in der Heimat auf und begann im Familienrestaurant als Kellner zu arbeiten.

Im Januar vergangenen Jahres war es dann Zeit für eine neue Herausforderung. „Ich wollte in der gleichen Branche bleiben, aber mich beruflich verändern“, führt der 28-Jährige aus. Das Cottbuser „Mosquito“ war schon vorher ein Ort gewesen, an dem er sich in seiner Freizeit mit Freunden traf. Doch dann sah er dort auch eine Möglichkeit, sich beruflich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Ohne dass eine Stelle ausgeschrieben war, bewarb er sich. Mit Erfolg.

Seit nunmehr anderthalb Jahren unterstützt er das Team als Barleiter. „Für Nektarios wird Gastlichkeit großgeschrieben, daher besucht ihn noch heute ein Großteil der alten Stammgäste, um ab und an ein wenig griechische Unbeschwertheit zu genießen“, berichtet Laura Barsig.
Er liebe seine Tätigkeit als Barleiter. „Ich gebe Cocktailkurse und erstelle die Getränkekarte. Ich denke mir neue Rezepte für Cocktails aus und koordiniere die Bar“, erklärt Nektarios Gkatzias seine Aufgaben.

Mit ihm seien es vier Barkeeper, die an der längsten Bar in Cottbus jeden Gästewunsch erfüllen. „Ich mixe gern Cocktails und experimentiere gern mit Spirituosen“, erzählt er. In seinen Cocktailkursen können zwölf Gäste drei Stunden alles über Alkoholika lernen. Er gibt Auskunft über deren Herkunft und Entstehung.

Die Teilnehmer dürfen sogar selbst hinter die Bar und Cocktails mixen. „Er begeistert mit seinem griechischen Charme und zieht damit die Gäste in seinen Bann“, findet seine Freundin.
Der soziale Aspekt mache den entscheidenden Teil seiner Tätigkeit aus. „Ich lerne jeden Tag neue Menschen kennen“, freut sich der Grieche. Oft kommen aber auch langjährige Stammkunden vorbei. Dann gebe er einen Schnaps aus. „Man kennt sich hier“, sagt er. Dennoch ist die Arbeit nicht immer leicht. „Die Gastronomie ist jeden Tag eine Herausforderung“, gibt er zu. Aber mit guter Laune schaffe man alles. „Auch bei Stress behält er den Überblick und weiß geschickt, schwierige Situationen zu lösen“, ergänzt Laura Barsig. „Man muss den Job mögen und ihn nicht nur machen, weil man Geld braucht“, meint der Barleiter. Die 24-jährige Cottbuserin ist sich sicher: „Nektarios ist ein sehr zuvorkommender, freundlicher und serviceorientierter Vollblutgastronom. Er hat stets ein Lächeln auf den Lippen und immer einen lustigen Spruch parat.“