Sie gehören für jeden Gartenfreund zur Grundausstattung in punkto Werkzeuge: die Gartenscheren. Doch welche Scheren benötigt man überhaupt? Und auf was sollte man beim Kauf besonders achten? Die RUNDSCHAU fragt Bianka Schneider, Leiterin des Gartenmarktes im Hellweg-Baumarkt in Guben.
Von Thomas Engelhardt
Guben „Grundsätzlich werden zwei Schneidsysteme unterschieden: Bypass-Scheren und Amboss-Scheren. Bei Bypass-Scheren führen zwei Klingen aneinander vorbei, bei Amboss-Scheren trifft eine Klinge auf ein festes Gegenstück“, erklärt die Expertin. Bypass-Scheren werden für frisches, weiches Holz genutzt und ermöglichen dort einen präzisen Schnitt. Amboss-Scheren kommen bei trockenem und hartem Holz zum Einsatz. Frisches Holz hingegen würde von Amboss-Scheren verletzt werden. „Da man in einem Garten in der Regel sowohl frisches als auch trockenes Holz zu schneiden hat, sollte man Scheren beider Schneidsysteme besitzen“, empfiehlt Bianka Schneider.
Alles andere hängt dann davon ab, was der Gartenfreund mit seiner Schere verschneiden möchte. Für kleinere Äste bis zu einem Durchmesser von 25 Millimetern genügt die Gartenschere. Sie wird mit nur einer Hand benutzt. Bei Ästen mit größerem Durchmesser kommt die Astschere zum Einsatz. Hier unterscheidet man Astscheren mit und ohne Teleskop. Wer hoch hinaus will, kann auch eine sogenannte „Giraffe“ zum Schneiden benutzen. Mit ihr kann man bis in eine Höhe von sechs Metern gelangen.
Wer mit weniger Kraftaufwand an die Arbeiten herangehen möchte, der benutzt eine Getriebeschere. Ebenfalls kraftsparend, zudem für größere Hände gedacht, sind Handscheren mit einem Rollgriff. Wenn es um die Schönheit im Garten geht, dann sollten zum Sortiment auch eine Heckenschere und eine Rasenkantenschere gehören – für feinere Arbeiten.
Bei der Qualität der Scheren ist zu beachten, wie oft diese genutzt werden. „Wer die Scheren häufig gebraucht, der sollte kein Billigprodukt wählen“, sagt Bianka Schneider. Eine gute Handschere gebe es für 25 Euro, für eine Astschere müsse man etwa mit dem Doppelten rechnen.
Mindestens genau so wichtig ist aber die Pflege: „Beim Schneiden entsteht Pflanzensaft, der sich auf den Scheren festsetzt. Deshalb sollte man sie nach Abschluss der Arbeiten mit einem Spray reinigen“, so die Expertin. Damit die Scharniere geschmeidig bleiben, sollte der Gartenfreund das Einölen nicht vergessen. Auch das Säubern mit einem Hygienespray sei nicht zu unterschätzen, speziell, wenn die Schere bei kranken Gehölzen zum Einsatz kommt. Diese Art der Reinigung sei auch immer wieder während der Arbeit auszuführen.
Bei allen Scheren für die Gehölze sollten Gartenfreunde eine weitere Schere nicht vergessen: eine Universalschere. „Mit der kann man dann auch mal einen Schlauch durchtrennen oder ein Seil abschneiden“, erklärt Bianka Schneider.