Sie sieht gut aus und ist auch äußerst praktisch. Eine Kräuterschnecke im Garten ist leicht zu bauen – und bereichert die Küche. Wir haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Von Nils Ohl

Cottbus Wer beim Kochen gern auf selbst gezogene Kräuter zurückgreift, aber dafür eine Alternative zum Kräuterbeet sucht, für den ist die Kräuterschnecke eine Empfehlung. Nicht zuletzt ist eine Kräuterschnecke ein schöner Blickfang und kann Freude an einer vielfältigen Pflanzengemeinschaft auf kleinem Raum bieten.

Der Standort für eine Kräuterschnecke sollte sonnig gewählt werden, bei leichtem Halbschatten. Dabei sollten die Pflanzen mindestens einen halben Tag Sonne haben. Ohne genug Licht werden die Kräuter lang und dünn und bringen keinen Ertrag. Zudem wird die Erde schnell sauer.

Schritt 1: Den Grundriss abstecken und den Mutterboden abtragen.

Der Zeitpunkt: Eine Kräuterschnecke kann man das ganze Jahr über anlegen. Ratsam ist es allerdings, damit im Herbst zu beginnen, weil die Füllung sich so über den Winter setzten kann, bevor die eigentliche Pflanzerde darauf kommt. Wer die Kräuterschnecke im Frühjahr baut, sollte das Ganze vor der Bepflanzung zwei bis vier Wochen stehen lassen.

Schritt 2: Die Fläche mit einer Schicht aus grobem Schotter auffüllen.

Als Außenmaterial bieten sich Holz, Steine oder Gittersteine an. Birgit Glodny, Geschäftsführerin des Blumenhauses Glodny in Cottbus, empfiehlt wegen der Optik zum Beispiel Granitsteine.

Von der Größe her sollte die oberste Ebene mindestens 100 bis 150 Zentimeter Durchmesser haben. Dabei gilt das Prinzip: Je mehr Platz, desto besser für die Pflanzen. Die „Windungen“ sollten etwa 50 Zentimeter breit sein, die Gesamthöhe mindestens einen Meter betragen. Es geht natürlich auch flach, aber ein „Berg“ sieht besser aus. Die Öffnung sollte nach Süden zeigen.

Schritt 3: Die Mauer bauen. Dabei die Steine in Form einer Spirale mit zwei Windungen legen.

Von einem Teich rät Birgit Glodny ab, um sich den Aufwand zu sparen, den das Säubern des Wassers mit sich bringt.

Zur Füllung der Kräuterschnecke benötigt man einer Grundlage aus Kies, gern auch mit Steinen oder Tonscherben versetzt, um Staunässe zu vermeiden. Das Kiesbett dann mit Kompost aufschütten. Dem kann Ton, Lehm oder Sand beigemischt werden. Wer keinen Kompost hat, sollte gute Gartenerde verwenden.

Schritt 4: Eine Schicht Schotter einfüllen, die im Kern der Spirale gut 50 Zentimeter dick sein sollte.

Mit der Bepflanzung sollte im Frühjahr begonnen werden. „Früher galt, niemals vor dem 15. Mai zu pflanzen, wegen der Eisheiligen“, erklärt Birgit Glodny. „Aber jetzt sind Kräuter schon vorgetrieben und etwas fester und vertragen auch schon mal Null Grad.“ Deshalb könne man, wenn die Witterung es zulässt, schon ab April pflanzen. Dazu setzt man die Kräuter in die mit Lehm oder Ton angereicherte Komposterde.

Als geeignete Kräuter nennt die Gärtnerin mehrjährige und winterharte Pflanzen wie Thymian, Rosmarin, Salbei oder auch mehrjähriges Bohnenkraut. Dazu Minze, Dill, Artischocke, Basilikum und Schnittlauch. Von Waldmeister rät sie ab, der vermehrt sich zu stark.

Zum Aufbau der Bepflanzung gibt Birgit Glodny folgenden Tipp: „Immer mit aufstrebenden Pflanzen beginnen.“ So könnten oben auf der Kräuterschnecke Rosmarin, Artischocke oder Dill stehen. Am Rand im oberen Bereich passen Hänge-Erdbeeren gut. Dabei reichen ein bis zwei Pflanzen. Zum Dazwischenpflanzen – noch im oberen Bereich – eignen sich Peter­silie, Kohlrabi und Salat. „Kräuter sind ja ganzjährig abzuernten“, erklärt Birgit Glodny. „Da passt auch mal etwas Saisonales dazwischen, wie Kohlrabi oder Erdbeeren, auch wenn das keine Kräuter sind.“

Schritt 5: Auf die Pflanzen abgestimmte Erdmischungen einfüllen - aus Kompost, Sand, Ton zum Beispiel.

Für den mittleren Bereich bieten sich Pflanzen wie Melisse, verschiedene Minzearten, halbhohe Paprika und Chili an. Dazu kommt am Rand hängendes Bohnenkraut oder auch hängende Minze.

Zum unteren Bereich passen Kresse und Schnittlauch, die sich schnell abernten lassen. Nicht vergessen sollte man auch einige bienenfreundliche Gewächse wie Basilikum, Kapuzinerkresse oder Ringelblume. Und am unteren Rand kann man auch eine Gurke setzen.

Grundsätzlich heißt es, Pflanzen mit höherem Wasserbedarf sind eher unten hinzusetzen.

Für die Pflege gilt: gut gießen, die Erde immer wieder auflockern und zwischendurch auch mal düngen. Mit dem Düngen allerdings erst nach einem Vierteljahr beginnen.

Optische Tipps: Es gibt getöpferte Kräuterstecker genauso Deko-Elemente aus Rost. Man kann auch selbst Steine suchen und diese als Trenner nutzen oder als Namensschilder für die Kräuter verzieren. Ideen zur Dekoration einer Käuterschnecke sind kaum Grenzen gesetzt.