Weihnachten steht vor der Tür und seit drei Wochen dreht sich in Cottbus das große Riesenrad. Auf dem Weihnachtsmarkt der 1000 Sterne in Cottbus tummeln sich zwischen Altmarkt und Spremberger Straße die Liebhaber von gebrannten Mandeln und Schokofrüchten. Mittendrin: Die RUNDSCHAU-Kinderreporter, auf der Suche nach ultimativem Spaß und leckeren Köstlichkeiten.

Youtube Teil 1: LR-Kinderreporter testen Weihnachtsmarkt

„Was machen wir zuerst? Fahrgeschäfte testen oder was essen?“, fragt die 14-jährige Alma aus Cottbus aufgeregt und erzählt, dass sie sich als kleines Kind einmal auf dem Weihnachtsmarkt verirrt und ihre Eltern verloren hat. „Seitdem haben wir immer einen Treffpunkt vereinbart, nämlich am Riesenrad“, erklärt sie und führt die Gruppe zielstrebig zu genau eben diesem.

Youtube Teil 2: LR-Kinderreporter testen Weihnachtsmarkt

Alle Wege führen zum Riesenrad

Der Weihnachtsmarkt der 1000 Sterne hat bis zum 23. Dezember geöffnet. Etwa 70 Stände gibt es laut Veranstalter Coex, die sich bemühen, eine gesunde Mischung aus Gastronomie und Handwerk herzustellen. Allerdings sei es immer schwieriger geworden, Händler in die kaufschwache Region nach Cottbus zu locken. Zusätzlich zu den 70 Ständen kommen einige Fahrgeschäfte dazu, wie Autoscooter und Kinderkarussell. Beinahe schon das Wahrzeichen des Weihnachtsmarktes, so empfinden es zumindest die Nachwuchsjournalisten, ist allerdings das Riesenrad.

Kein günstiges Vergnügen

Aber Achtung: Günstig sind die Runden über den Dächern des Altmarktes nicht – vor allem, weil schon Kinder ab zehn Jahren als „Erwachsene“ gelten. Die bezahlen prompt mal fünf statt drei Euro. Für eine vierköpfige Familie gehen hier also schon 20 Euro drauf. Die fünf Minuten in luftiger Höhe pro Tour lohnen sich dennoch allemal. „Eine Fahrt auf dem Riesenrad muss man mal gemacht haben. Der Blick von oben über den Weihnachtsmarkt ist super. Da oben ist alles ruhig, im Gegensatz zum Weihnachtsrummel unten“, sagt Paul (16), und Frieda (12) fügt hinzu: „Es wäre noch schöner, wenn man oben mehr Zeit hätte und die Gondeln länger anhalten würden.“
Um die Aussicht zu genießen, müssen allerdings die Sicherheitsvorkehrungen in den Gondeln beachtet werden. Eine extra Einweisung haben die Kinder nach eigener Aussage nicht erhalten. Dafür sind in den Gondeln Hinweisschilder befestigt.

Hoher Spaß-Faktor beim Autoscooter und Loseziehen

Von dort oben sichten die Schüler aus Cottbus, Calau und Guben auch die kleine Bühne auf dem Altmarkt, auf der eine Blaskapelle bekannte Weihnachtslieder wie „Rudolf das kleine Rentier“ spielt. Auf dem Weg dorthin werden Lose gezogen und Enten geangelt, für jeweils fünf Euro. Einen Ball und ein Pailletten-Herz empfinden die Jugendlichen allerdings als magere Ausbeute. „Loseziehen geht zwar immer, aber eigentlich ist es Abzocke, weil man für sein Geld fast nichts bekommt“, erklärt der 14-jährige Jakob.
Wesentlich höher ist der Spaß-Faktor beim Autoscooter vorm Blechen-Carré. Vier Wagen kosten hier zehn Euro. Das „Team Anrempeln statt gesittet fahren“ reißt sich um die kleinen Autos und dann geht’s los. Gemütlich seine Runden zu ziehen, ist bei dem Verkehrschaos auf engem Raum nicht möglich. „Das macht total viel Spaß, und der Preis lohnt sich auf jedem Fall“, bestätigt Maja (12). Kopfschmerzen von den ganzen Mini-Unfällen hat sie keine, höchsten vom Lachen.

Das kulinarische Angebot kann überzeugen

Nach so viel Action wird es Zeit für eine Stärkung. Zwischen Knoblauchbrot, Bratwurst und gebrannten Mandeln können sich die Schüler kaum entscheiden. Alma probiert zum ersten Mal in ihrem Leben Langos. „Schmeckt echt gut“, sagt sie mit vollem Mund, und selbst Vegetarier Paul bestellt sich ein fleischloses Exemplar. Das Fazit: „Es gibt eine super Essens-Auswahl. Zwar genau das gleiche, wie im letzten Jahr, aber lecker ist es trotzdem“, sagt Julian.
Am Ende waren die Weihnachtsmarkt-Tester hungrig und beruhigen die Mägen am Langosstand.
Am Ende waren die Weihnachtsmarkt-Tester hungrig und beruhigen die Mägen am Langosstand.
© Foto: Julia Täuscher
Nach zwei Stunden Test-Besuch auf dem Cottbuser Weihnachtsmarkt fällt das Fazit der Kinderreporter positiv aus. „Ich vergebe eine Schulnote 2, denn es gibt zwar wenig Musik, dafür ist es aber wirklich schön geschmückt“, erklärt Alma. Selbst die Menschen seien nett gewesen, und allzu voll war der Markt am späten Montagnachmittag auch nicht. „Wenn es jetzt auch noch schneien würde ...“, träumt Elisabeth (11) vor sich hin. Dann wäre das Weihnachtsgefühl wohl perfekt.

Rechenbeispiel für eine vierköpfige Familie

Geht man von einer vierköpfigen Familie, Eltern und zwei Kinder, aus, so ist der Weihnachtsmarkt-Besuch ein kostspieliger Ausflug. Zumindest, wenn man es sich nicht nur schmecken lassen möchte, sondern auch Fahrgeschäfte probieren will.
Das Riesenrad kostet für eine Familie 20 Euro, Autoscooter mit vier Autos nochmal zehn. An dem glitzernden Ballon für zehn Euro kommen große wie kleine Kinder nicht vorbei und auch gebrannte Mandeln, 100 Gramm für 3,50 Euro, gehören einfach zum Weihnachtsmarktbesuch dazu. Rechnet man dann noch fünf Euro pro Person für eine herzhafte Mahlzeit ein und weitere drei bis vier Euro für Glühwein und Kinderpunsch, landet man schnell bei etwa 75 Euro.
Kinderreporter testen den Cottbuser Weihnachtsmarkt

Bildergalerie Kinderreporter testen den Cottbuser Weihnachtsmarkt