Die RUNDSCHAU verleiht zum ersten Mal den Mitarbeiter-Service-Preis. In einer Serie stellen wir die Anwärter vor. Heute Jenny Kornisch aus dem „Cafehaus Zille“ in Spremberg.

SPREMBERG Nach gut einem Jahr hat sich das Cafehaus Zille bereits zu einer festen Institution in Spremberg und über die Stadtgrenzen hinaus entwickelt. Maßgeblich an dem Erfolg beteiligt ist Geschäftsführerin Jenny Kornisch, die mit ihrem Team eine regelrechte Wohlfühloase für die Gäste geschaffen hat und auch keinen Hehl daraus macht, wenn etwas mal nicht so klappt wie es eigentlich soll. „Wir sind alle auch nur Menschen, und da kann eben nicht immer alles reibungslos funktionieren. Das kommunizieren wir am besten sofort, was die Gäste meist dankbar, honorieren’“, erklärt die 37-Jährige, die sicherlich auch wegen ihrer Offenheit für den Service-Preis der RUNDSCHAU vorgeschlagen wurde.

Ihr selbst ist diese Ehre fast schon ein wenig „zu viel des Guten“. Sie verweist stattdessen auf ihr Team. Schließlich funktioniere das Lokal nur als Ganzes und daher sei es unfair, eine Person besonders hervorzuheben, erklärt Jenny Kornisch. Simone Bränzel, ebenfalls Geschäftsführerin bei Zille, interveniert postwendend und hebt hervor, „dass Jenny wirklich gut mit Leuten kann und ich sie genau deshalb als
Geschäftspartnerin wollte“. Bereits bei ihren früheren Jobs habe es Jenny stets verstanden, mit den Gästen „auf Augenhöhe“ umzugehen. Kein Wunder, hat die Sprembergerin doch bereits als 14-Jährige den Umgang mit Kunden im Servicebereich gelernt.

Auch wenn Jenny Kornisch für eine Konditor-Ausbildung in Dresden Spremberg den Rücken kehrte, stand eine Rückkehr in die Region niemals außer Frage. „Ich bin eben ein Heimat-Mensch, weil ich hier Familie und Freunde habe.“ Dabei ist es „Glück im Unglück“, dass die 37-Jährige wieder zurück in der Gastronomie ist, auch wenn sie darüber nicht so recht reden mag. „Ich war mehrere Jahre als Verkäuferin tätig und wurde mehr oder weniger fristlos gekündigt, sodass ich Nägel mit Köpfen machen musste“, so die heutige Geschäftsführerin, die daraufhin von ihrer Tante, Simone Bränzel, zur Seite genommen und mit ins „Zille-Boot“ geholt wurde. „Ohne sie hätte ich den Schritt nicht gewagt, weil ich lieber vorn bei den Kunden bin und Simone sich eher mit der Organisation beziehungsweise Buchhaltung kümmert“, erläutert Jenny Kornisch die Arbeitsteilung im Cafehaus und weiß mit ihrer langjährigen Service-Erfahrung auch gekonnt mit schwierigen Kunden umzugehen. Dies würde dann meist „weggelächelt“, fügt sie hinzu. „Aber das passiert zum Glück sehr selten, denn der Großteil genießt vielmehr unser frisches Angebot und das Rauschen des Mühlenwehrs“, so die 37-Jährige, während ihr Blick Richtung
benachbarte Spree wandert. Ambiente, Speisekarte und der Service sind auch die Gründe, weshalb Carolin Rublack bereits zur Stammkundin geworden ist. „Ich bin
schon mindestens zweimal die Woche hier, weil mich die kleine Speisekarte, der selbst gemachte Kuchen anspricht und die Atmosphäre einfach heimelig ist“, gesteht die junge Mutter, deren Tochter scheinbar auch Gefallen am Lokal gefunden hat, während sie selig im Kinderstuhl an einem Beißring knabbert. Dabei sei es völlig unerheblich, dass es sich bei Jenny Kornisch um ihre Schwester handle, versichert sie mit Nachdruck und fügt hinzu: „Sie hat eben eine freundliche und aufmerksame Art, weshalb ich sie eben für den Service-Preis vorgeschlagen habe.“