Immer mehr junge Familien entdecken die Idylle der Laubenpieper-Kolonie für sich.

Von Jenny Theiler

Die letzten warmen Mai-Tage locken die Leute wieder nach draußen, in die Natur, in den Garten. Auch im Kleingartenverein „Am Birkenwäldchen“ in Finsterwalde herrscht seit knapp drei Wochen wieder reges Treiben.

 Es wird gemäht, gegossen, gezupft und gejätet. „Einen Arbeitseinsatz im Garten spürt man zwar in allen Gliedern, aber so richtig sieht man seine Erfolge nicht“, sagt der junge Vereinsvorsitzende, Steffen Bauer, mit einem Schmunzeln. Trotzdem wird die scheinbar mühsame Gartenarbeit vor allem bei jungen Menschen – insbesondere bei Familien mit kleinen Kindern – immer beliebter.

Darüber freut sich Steffen Bauer, denn der Verein versucht, junge Leute für das Gärtnern zu begeistern. Erst vor drei Wochen haben Anne Dietrich und Mathias Frischke den Pachtvertrag für ihr Gartengrundstück im Birkenwäldchen unterschrieben.

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Unkrautzupfen macht zu zweit mehr Spaß. Mathias Frischke bekommt Unterstützung von seinem Sohn Lenny (5).

Ein Garten für die ganze Familie

Steffen Bauer präsentiert die ersten Erdbeeren des Jahres in seinem Garten.

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Eine Schubkarre ist schon eine lustige Sache.

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Der Garten der neuen Vereinsmitglieder Anne Dietrich und Mathias Frischke nimmt schon Form an.

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Was mag da wohl wachsen?

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Anne Dietrich kümmert sich regelmäßig um die Reinigung des Teiches, damit die Fische die besten Lebensbedingungen bekommen.

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Das Gemüsebeet ist schon angelegt. Jetzt heißt es regelmäßig gießen und pflegen.

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Blumenkästen mit bunten Blumen zieren den Stolz der jungen Gärtner - den Teich.

 Der ausschlaggebende Grund, sich einen Garten zuzulegen, ist der fünfjährige Lenny. „Für Kinder ist ein Garten ideal. Es gibt alle fünf Minuten etwas Neues zu sehen und zu tun. Er hilft auch jetzt schon fleißig mit“, lobt Mathias Frischke. „Für ihn ist es auch spannend zu sehen, wie alles wächst, wie die Fische im Teich immer größer werden und wie wir unser eigenes Obst ernten können“, ergänzt Anne Dietrich. Der Garten weckt die Lernbereitschaft bei den Jüngsten. „Man kann nicht behaupten, dass die Jugend nur vor dem Fernseher hocken will. Wenn man den Kindern die Möglichkeit bietet, die Natur zu entdecken, nehmen sie das auch an“, betont Mathias Frischke.

Die jungen Gärtner profitieren nicht nur von ihrem eigenen Grund und Boden, sondern auch von der Gemeinschaft im Verein. „Die älteren Gartenbesitzer freuen sich auch über Familien mit Kindern. Wir sind hier sehr nett aufgenommen worden“, sagt Anne Dietrich. Durch die Nachbarn komme man schnell ins Gespräch, Tipps werden ausgetauscht. Die Kinder spielen miteinander.

Anne Dietrich ist „froh, dass hier eine gewisse Sicherheit gegeben ist“. Die Kinder könnten sich nicht verlaufen, weil sie immer auf dem Gelände bleiben. „Sie können spielen, ohne dass man sie ständig im Auge behalten muss.“ Lenny tobt gern mit seinen Kumpels über den Rasen. „An unserem Garten mag ich meine Schaukel am liebsten“, sagt er. Ansonsten lässt er sich gern mit der Schubkarre hin und her fahren und beobachtet die Tiere im Garten. „Es ist schön, dass er auch so viele Fragen stellt. Neulich wollte er wissen, wo die Eltern der Eidechsen-Babys sind“, sagt Anne Dietrich.

Auch die Eltern lernen im Garten viel dazu. Beete sind angelegt und werden behutsam gepflegt. „Es bleibt zu Hause eine Menge liegen, wenn man einen Garten hat. Aber es lohnt sich“, gibt Anne Dietrich zu. Die Gartenarbeit ist sicherlich aufwendig, kann aber entspannend sein. „Das Absprühen der Pflanzen hat eine beruhigende Wirkung auf mich“, sagt Mathias Frischke. Der Garten bietet Möglichkeiten, die man in der Stadt einfach nicht hat – dem Alltag entfliehen, die Natur genießen und einfach mal ganz woanders sein. „Es ist wie ein Mini-Urlaub für die Seele. Ich kann es nur jedem empfehlen“, sagt Mathias Frischke.