Hochbeete erobern Klein- und Hausgärten. Diese „Pflanzkisten“ haben aber nicht etwa ältere Hobbygärtner erfunden, um sich die Arbeit zu erleichtern. 

Von Birgit Rudow

Herzberg Katharina Tietze, Floristin, Gärtnerin und „Spross“ einer Gärtnerfamilie in Herzberg, berichtet: Hochbeete sind durch das urbane Gardening, das Gärtnern in Städten mit wenig Platz und betonierten Höfen, in Mode gekommen und werden oft von jungen Leuten bestellt.

80 Zentimeter sind eine angenehme Arbeitshöhe, wie die Arbeitsplatte in der Küche. Das Hochbeet sollte nicht breiter als 1,20 Meter sein, „damit man überall gut rankommt“, sagt Katharina Tietze.

Die 31-Jährige hat in ihrem eigenen Garten ein besonders großes u-förmiges Hochbeet-Exemplar, das ihr Lebenskamerad aus robusten Kanthölzern gebaut hat. Ein kleineres tut es selbstverständlich auch. Wer nicht selbst bauen möchte, kann auf ein großes Angebot im Handel zurückgreifen. „Ob das Beet aus Holz, Plastik oder Metall besteht, ist Geschmackssache. Mir gefällt Holz am besten“, sagt die Herzbergerin.

Das Hochbeet von Katharina Tietze aus Herzberg. Hochbeete sind nicht nur ein Blickfang in jedem Garten - sie sind außerdem praktisch und seniorenfreundlich. Foto: Birgit Rudow

Hochbeete sind nach unten hin offen. „Man muss am Boden ein Drahtgitter befestigen, damit die Wühlmäuse nicht eher ernten als der Gärtner“, sagt Katharina Tietze. Und das Gestell sollte stets mit Teich- oder Noppenfolie ausgekleidet sein.

Beim Befüllen gilt es einiges zu beachten. „Die erste Schicht sollte aus Ästen und Zweigen bestehen, dann folgen feiner Astschnitt, Pflanzenreste, Laub, Rasenschnitt. Zuletzt kommt Kompost drauf“, erklärt Katharina Tietze. „Durch die Kompostierung im Innern bildet sich Wärme und dadurch eine unheimlich energievolle Erde. Deshalb kann man im ersten Jahr auch gut Starkzehrer wie Tomaten, Gurken oder Paprika ins Hochbeet pflanzen und braucht nicht einmal zu düngen“, meint sie. Dazwischen kann Salat. Unbedingt sollten Erdbeeren rein, so die Gärtnerin. Allerdings müssten die alle zwei Jahre ein anderes Plätzchen erhalten. Kräuter können gut die Ecken des Beetes ausfüllen. Dort bekommen sie nicht so viel Wasser ab. Auch Blumen kann man ins Hochbeet säen oder pflanzen, falls noch Platz ist. „Von winterharten Gehölzen würde ich absehen. Sie werden zu groß“, sagt die Gärtnerin. Möhren, Radieschen oder Erbsen sind auch eine Option.

Katharina Tietze beim Bepflanzen ihres Hochbeetes. Foto: Birgit Rudow

Gegossen wird ein Hochbeet wie ein normales. Nach einem Jahr ist die Erde um etwa 20 Zentimeter abgesackt. Mit neuer Erde und Kompost wird nachgefüllt. An die zehn Jahre kann solch ein Konstrukt durchhalten. Dann sollte es wieder komplett neu befüllt werden.

„Hochbeete sind nicht nur praktisch und seniorenfreundlich, sie bilden auch einen Blickfang im Garten.“ Jetzt ist die beste Zeit, eines anzulegen. „Jetzt sind in den Gärten alle Materialien vorhanden“, sagt Katharina Tietze.