Meine Lieblingstiere sind Pferde. Bis 2014 habe ich immer nur mal bei Festen und Veranstaltungen auf Pferden gesessen. Da ich lernen wollte, diese Wesen ohne fremde Hilfe zu reiten, trat ich Anfang 2014 dem Kolkwitzer Reitverein bei. Dort gibt es hauptsächlich Haflinger, da der Hofbesitzer eine große Haflingerzucht betreibt.

Diese um die 1,50 m großen Tiere haben eine üppige, seidige und weiße Mähne, wodurch auch nicht pferdekundige Menschen diese Rasse wiedererkennen. Ihr Grundton ist fuchsfarben. Ihre Köpfe sind oft ähnlich dem eines Arabers, da
diese Rasse zum Veredeln von Haflinger verwendet wird. Die Tendenz der Haflingerzucht geht heutzutage dahin immer sportlichere Pferde zu züchten, die trotzdem die bisherigen Eigenschaften eines Haflingers beibehalten. Nämlich, dass die Pferde robust, gesund, nervenstark und menschenbezogen bleiben, damit sie nach wie vor als Familienpferd eingesetzt werden können. Zudem sind sie sehr zuverlässig, trittsicher, ausdauernd und bequem zu sitzen.

Haflinger sind ca 1,50 m groß und haben eine üppige, seidige und weiße Mähne, wodurch auch nicht pferdekundige Menschen diese Rasse wiedererkennen. Foto: Alisa Ramic

Zu jeder Reitstunde bekam ich ein anderes Pferd zum Reiten und lernte dadurch mich mit verschiedenen Pferdecharakteren auseinanderzusetzen. Vorab mussten die treuen Vierbeiner für die Reitstunde vorbereitet werden, indem wir das Fell der Haflinger vom Dreck befreiten und die Hufe ausgekratzt wurden. Der Umgang mit den Pferden wurde in den ersten Stunden von der Reitlehrerin begleitet. Immer wieder gab sie uns Hinweise und Tipps, worauf wir achten müssen. Nachdem sie überzeugt war, dass wir diese Arbeiten korrekt ausführen, durften wir ab da selbständig am Pferd arbeiten. Die Fellpflege ist sehr wichtig, da der Sattel nur auf gereinigten Pferden liegen darf. Die Gefahr, dass sich die Tiere wund reiben, ist sonst groß und bedeutet am Ende, dass der Tierarzt gerufen werden muss. Unsachgemäßer Umgang kann dazu führen, dass das Tier eine längere Zeit ausfällt,
damit die Wunden verheilen können. Denn nur wenn das Pferd kerngesund ist, kann es uns Menschen ein treuer Gefährte sein. Zudem dient die Pflege des Pferdes dazu zwischen Mensch und Pferd eine Bindung aufzubauen. Aber es regt auch die Durchblutung des Pferdes an und hilft bei der Gesunderhaltung.

Die ersten Reitstunden musste ich an der Longe absolvieren. Dazu steht
der Reitlehrer in der Mitte eines Kreises und hält den Reitschüler an einer Leine fest. An dieser Longe werden erste Übungen zur Stabilisierung des Gleichgewichtes durchgeführt. Der Reitschüler kann sich so sicher fühlen, dass das Pferd mit ihm nicht davon rennen kann. Seine volle Konzentration kann er ganz auf sich und dem Bewegungsablauf des Pferdes richten. Sind die ersten Reitstunden an der Longe absolviert, ist die nächste Stufe, das selbstständige Reiten in der Gruppe
auf einem eingezäunten Platz, an der Reihe. In der Gruppe zu reiten, macht sehr viel Spaß, da ich dann nicht alleine bin, sondern unter Gleichaltrigen. Es hat auch den Vorteil, dass wenn ich nicht mehr weiter weiß, kann ich bei den anderen Reitschülern beobachten, wie diese die Aufgabenstellung des Reitlehrers umsetzen und es einfach nachreiten. Mit jeder Reitstunde fühlte ich mich sattelfester
und ich merkte, wie das Pferd immer mehr auf mich hört. Von daher war ich in jeder Reitstunde bestrebt, immer weiter dazu zu lernen. Seit dem 07.11.2016 besitzen wir auch eine eigene Haflingerstute bei uns in der Wohngruppe. Mir macht es sehr viel Spaß mit diesem Pferd zu arbeiten und Gelerntes auch anwenden zu können.

Alisa Ramic, 8. Klasse der Paul-Werner-Oberschule in Cottbus; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 06.11.-01.12.2017