Trotzdem es seit 2013 ein Tierversuchsverbot für kosmetische Produkte und deren Inhaltsstoffe gibt, werden immer noch 70 Millionen Tiere pro Jahr getestet und 2.503.607 Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken getötet.

Dabei bestehen noch 900 Tierversuchslabore in 113 Städten in Deutschland, in welchen an Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Mäusen Ätzungsversuche von verschiedenen Chemikalien durchgeführt werden. Diese Chemikalien werden auf ihre rasierte Haut und deren Augen gerieben. Chemische Stoffe können ebenso durch Einspritzen sowie Einpumpen dieser getestet werden, an Tierkindern und tierischen Schwangeren werden ebenso solche Testverfahren durchgeführt. Sterben die Versuchstiere nicht während dieser Tests, werden sie danach weggeworfen.

Weltweite Verbreitung der Gewaltsamkeit

Brutalität findet man nicht selten bei Kosmetik-Marken, ganz im Gegenteil, die meisten verwendeten Kosmetika und Make-up Marken testen immer noch an Tieren. MAC und Maybelline Cosmetics, Pantene, Axe und Durex sind hierfür einige Beispiele.

Damit Kosmetikhersteller ihre Produkte in einigen Ländern, unter anderem China, vermarkten und verkaufen können, müssen diese Produkte registriert werden. Dieser dabei entstehende Prozess löst vermehrte Tierversuche aus. Ohne Tierversuche können die meisten Produkte nicht exportiert werden. Hierbei wird in Produkttestungen von „Non special Use“ und „Special Use“ unterschieden.

Einige Produkte wie Feuchtigkeitscremes, Foundations und Shampoos fallen bei Tierversuchen vorerst heraus, jedoch ist eine Testung empfohlen. „Special Use“ -Produkte wie Sonnencremes oder Haarfärbemittel sind trotzdem weiterhin einer Testung verpflichtet.

In vielen Ländern sind Tierversuche also weitaus legal und unbestraft, in der EU wird das Tierversuchsverbot für kosmetische Produkte ebenso nicht weiter beachtet. Doch bei all diesen Verfahren entstehen ebenso Kosten in Millionen Höhe, allein die Baukosten eines Tierversuch-Labors liegen in Berlin bei 25 Millionen Euro, dazu kommen Transport-, Käfig- und Zubehörherstellerpreise. Die Politik profitiert bei Tierversuchen ebenfalls an Steuern, dementsprechend bezahlt jeder Bürger Deutschlands mit seinen Steuern die Tierversuchskosten.

Fälschliche Ergebnisse geben und dafür ein Leben nehmen

Also müssen diese ganzen Kosten und Aufwendungen der Tiertestung doch wohl gut zur Vorbeugung allergischer Reaktionen am menschlichen Körper sein?

Die Hautstruktur ist immer noch unterschiedlich zu der der Menschen, was zu „fälschlichen“ Ergebnissen von Tierversuchen führt. Wenn ein tierversuchsgetestetes Produkt als sicher eingestuft wurde, kann dieses stets reizende- und allergische Reaktionen am menschlichen Körper hervorrufen, was in der Kosmetik-Branche nicht selten geschieht. Dabei gibt es auch tierversuchsfreie Methoden, welche viel eindeutiger die Verträglichkeit des menschlichen Körpers prognostizieren können. Beispiele stellen hier folgende Methoden da.

Bei In-vitro-Verfahren (lat.: im Glas) werden menschlich ähnliche Zellen und Gewebe im Labor getestet. Unter geeigneten Bedingungen und als 3D-Modelle können diese Gewebe von Augen, Haut, Atemwegen und des Verdauungstrakts gezüchtet werden.

Weitere Hilfsmittel, damit Tierversuche ausbleiben, sind Computer, diese können mit der In-silico-Methode die Schädlichkeit eines Stoffes im enthaltenen Produkt ausrechnen und die Fortschreitung darauffolgender Reaktionen simulieren. Anderweitig können auch freiwillige menschliche Teilnehmer*innen von häufig auftretenden Krankheiten untersucht werden und damit einige Informationen von Schadstoffen geprüft werden.

Doch auch viele Kosmetik-Marken werben mit tierversuchsfreien, veganen Produkten, beispielsweise stechen Lavera, Alverde, Dr. Hauschka und Weleda als Drogeriemarkt-Produkte dabei heraus.

Elina Möller, 9. Klasse des Lessing-Gymnasium Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.01.-03.02.2023

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