Mittelbau-Dora ist ein ehemaliges Konzentrationslager, das während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten geführt wurde. Es wurde im August 1943 in Thüringen errichtet und diente als Hauptlager für den Bau der V2-Rakete und anderer Waffensysteme. Rund 60.000 Häftlinge waren in dem Lager, darunter politische Gefangene, Zwangsarbeiter, Juden und Kriegsgefangene.
Mittelbau-Dora - Die Hölle auf Erden
Sie wurden unter grausamen Bedingungen gezwungen, in den unterirdischen Stollen des Berges zu arbeiten. Die Arbeitsbedingungen waren extrem unmenschlich und grausam. Viele Häftlinge wurden bei Unfällen oder durch Krankheiten und Hunger getötet. Es wird geschätzt, dass etwa 20.000 Menschen im Lager gestorben sind, darunter auch 1.300 amerikanische Soldaten. Zu dieser Zahl kommen noch einige nicht registrierte Gefangene, die in Mittelbau-Dora ermordet oder verstorben sind. Über 5.000 Menschen sind allein in den letzten Monaten der NS-Zeit bei den sogenannten Todesmärschen verstorben.
Tausende Häftlinge mussten 1944 Zwangsarbeit beim Bau unterirdischer Flugzeug- und Treibstoffwerke leisten. Zur Unterbringung der Häftlinge richtete die SS neue Außenlager ein. Diese wurden im Herbst 1944 mit dem Hauptlager Dora zum selbstständigen KZ Mittelbau zusammengefasst. Dieses erstreckte sich zu Hochzeiten mit 40 Lagern über den gesamten Harz. Mittelbau-Dora war auch der erste Ort, an dem ein Krematorium auf deutschem Boden gebaut wurde. Die Häftlinge wurden oft so schlecht behandelt, dass viele von Ihnen aufgrund von Misshandlung oder an zu wenig Nahrung starben.
Die Brutalität in Mittelbau-Dora wird uns vor Augen geführt
Ein ehemaliger Häftling und Schriftsteller Jorge Semprún beschrieb die Bedingungen im Lager als „eine Art Hölle auf Erden“. Im April 1945 wurde das Lager von den amerikanischen Truppen befreit. Doch das Ausmaß der Grausamkeiten und des Leidens, das im Lager stattfand, wurde erst deutlich später bekannt.
Heute ist das Gelände von Mittelbau-Dora ein Mahnmal und Gedenkstätte, die an die Opfer des Lagers erinnert. Das Museum vor Ort erzählt die Geschichte des Lagers und ehrt diejenigen, die dort gelitten haben und gestorben sind. Es zeigt echte Exponate und Dokumente, die das Leben und Leiden der Häftlinge im Lager dokumentieren. Es gibt auch einen Gedenkplatz, an dem Besucher Blumen und Kerzen niederlegen können, um den Opfern zu gedenken.
Diese Gedenkstätte wird heutzutage oft von Schulklassen besucht, um die Ausmaße und Grausamkeit der NS-Zeit besser zu verstehen. Mittelbau-Dora ist ein schmerzhaftes Kapitel der deutschen Geschichte. Dieses sollte niemals in Vergessenheit geraten. Die Gedenkstätte und das Museum dienen als wichtige Erinnerung daran, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen dürfen. Es liegt an uns, sicherzustellen, dass die Erinnerung an die Opfer von Mittelbau-Dora, anderen Konzentrationslagern und der Nazi-Zeit lebendig bleiben und das wir uns immer dafür einsetzen werden, dass solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit nie wieder geschehen werden.
Theo Kowalick, 9. Klasse des Lessing-Gymnasium Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.01.-03.02.2023
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