Ende Februar fand in Neustadt/Spree das alljährliche Zampern statt. Seit mehr als 100 Jahren wird in der Woche nach Rosenmontag gezampert.

Bereits am Freitag sind die jungen Männer zwischen 16 und 25 Jahren im Dorf unterwegs und klopfen an die Haustüren, verkleidet als Eiertante/Eieronkel (Tragen alte sorbische Kleidung), Clowns oder Läufergruppen. Dabei werden lauthals Volkslieder gesungen. Zum abendlichen Tanz erfolgt die Aufnahme der Neuen in den Kreis der Jugend, die im vergangenen Jahr ihre Konfirmation/ Jugendweihe hatten, durch einen extra Tanz.

Bereits am frühen Samstagmorgen ist im Dorf wieder Bewegung. Jetzt sind die Männer in mehreren Gruppen unterwegs. Schon nach Weihnachten beginnt im Dorf große Geheimniskrämerei. Jede Gruppe denkt sich tolle Kostüme zu verschiedenen Themen aus und ist am Basteln und Werkeln. Erst beim morgendlichen Dorfumzug sind die Ergebnisse zu sehen. In diesem Jahr waren z. B. Bergmänner unterwegs, aber auch die Schneekönigin und Dorfjugendliche in vielen anderen Kostümen.

Jedes Jahr ist auch eine Musikkapelle dabei, die mit dem Fastnachtskomitee ebenfalls im Dorf unterwegs ist und mit einem Ständchen die Bewohner erfreut. Am Abend gibt es gebratene Eier und erneut wird dann das Tanzbein geschwungen. Dabei ist die Besonderheit, dass fast alle Frauen noch die sorbische Tracht tragen. Diese wird oft von der Mutter an die Tochter weitergegeben und mit aufwendigem Nadelstecken angezogen. Hoffentlich wird diese alte Tradition noch lange fortgesetzt.

Foto: Chantale Bornack

Fabian Ziesch; Klasse 9c des Lessing-Gymnasiums in Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 06.01.-31.01.2020, Beitrag von Ende März 2020