Die Tierheime in Deutschland sind überfüllt. Die Energiepreise steigen und somit auch die Tierarztkosten. Diesen und anderen Problemen müssen sich viele Tierheime stellen. Immer mehr Fundtiere werden abgegeben und das oftmals wegen des unüberlegten Handelns von Menschen. Jedes Jahr landen Hund, Katze und Co unterm Weihnachtsbaum, weil sich jedes Kind so ein niedliches Kätzchen oder einen tollpatschigen Welpen wünscht.

Ein Tier zu Weihnachten und nun?

Doch dabei vergessen viele, dass die Anschaffung eines Tieres bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Wenn die Tiere größer werden oder sich lange genug damit beschäftigt wurde, wird es den Kindern schnell zu langweilig und das Tier wird zur Last. Dann ist der Weg zum Tierheim nicht weit. Dabei gäbe es doch für so ein Geschenk Alternativen. Zum Beispiel kann man mit Kindern ein Tierheim besuchen oder einen Gutschein für eine Patenschaft mit einem Tier verschenken.

Tierhandel – legal und illegal

Auch der Kauf von Tieren von unseriösen Händlern wird zum Problem. Oft bringen diese Krankheiten mit und werden in manchen Fällen nicht einmal legal zu ihren Besitzern gebracht. Die Behandlung der Tiere ist teuer und die Tierarztkosten sind durch die Überarbeitung der Gebührenordnung für Tierärzte gestiegen. So kostet z. B. eine Ultraschalluntersuchung statt der sonstigen 42,00€ nun 59,00€.

Ein Tier durch Corona

Ein weiterer Grund für die unüberlegte Anschaffung von Tieren war die Einsamkeit während der Corona-Pandemie, in der viele Menschen ein Haustier als Begleiter wollten. Als sich die Maßnahmen lockerten und der Alltag wiederbegann, mussten viele Menschen feststellen, dass ein Tier nicht zu Ihnen passte.

In den Sommerferien steigen die Zahlen der abgegebenen Tiere ebenfalls, denn der Vierbeiner kann nicht immer mitgenommen werden. Die Tiere werden auch oft wegen Allergien, einer neuen Wohnung, wo keine Tiere erlaubt sind, einem neuen Beruf oder aus Zeitgründen abgegeben. Außerdem müssen in den Tierheimen auch noch Fundtiere aufgenommen werden, die verletzt gefunden oder nicht ins Tierheim gebracht wurden. So landen circa 350.000 Tiere jährlich in Heimen und suchen ein neues Zuhause.

Wann sollte ich mir ein Tier anschaffen?

Man sollte sich immer gut informieren und darüber nachdenken, ob ein Haustier zu einem passt und man bereit ist, so eine Verantwortung zu übernehmen. Vor einem Kauf sollte überlegt werden, ob ein Tier aus dem Tierheim nicht die bessere Variante ist. Die Vorurteile, dass diese Tiere geschädigt oder nicht mehr tauglich sind, stimmen nicht. Auch Sie verdienen eine Chance auf eine glückliche Familie. Außerdem verlangen Tierheime nur eine vergleichsweise geringe Schutzgebühr statt einer Menge Geld wie viele Züchter. Wenn man ein paar kleine Dinge beachtet, steht der liebevollen Beziehung zwischen Tier und Mensch nichts im Wege.                                                                                                                                                          Gesine Miersch, 9. Klasse des Lessing-Gymnasium Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.01.-03.02.2023

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