Das War Childhood Museum wurde 2017 in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo eröffnet und zeigt Erfahrungen und Erlebnisse von Kindern, die im Bosnienkrieg aufwuchsen. Foto: Bruno Wehse

Das War Childhood Museum setzt sich mit dem Krieg in Bosnien vom 6. April 1992 bis zum 14. Dezember 1995 auseinander. Dazu wurden ca. 1000 Erwachsene über ihre Kindheit während des Krieges befragt und aus den vielen Antworten wurde ein Buch zusammengestellt.

Sie berichten über ihre Erlebnisse und Erinnerungen: So mussten sich Kinder in Kellern verstecken, um nicht getötet zu werden.

Ein großes Problem war, dass die Kinder unter Hunger litten. So erzählte eine Frau, das sie sich aus Milch und Wasser Eis gemacht habe, um etwas Festes im Bauch zu haben.

In einer anderen Familie wurde eine Schaukel aufgehängt, sie bewirkte durch die Bewegung, dass die Kinder mehr Kraft, Energie und Mut hatten. Im Museum war auch ein Gerüst aus alten Rohren ausgestellt, auf dem die Kinder klettern konnten, doch nachdem eine Bombe eingeschlagen war, war es komplett zerstört. Nur eines der spielenden Kinder überlebte und das konnte jetzt diese schlimme Erinnerung wiedergeben.

Die Schüler sind sowohl fasziniert als auch schockiert von den Ausstellungstücken.
Foto: Bruno Wehse

Eine Frau erzählte, dass sie hinter einer Tür einen blauen Stoffhasen gefunden hatte, der jetzt im Museum ist. Sie hatte nach dem Krieg all ihr Spielzeug und ihre Stofftiere verschenkt, doch den blauen Stoffhasen hat sie behalten. Im Museum befindet sich auch ein Brief, den eine Mutter begonnen hatte zu schreiben, doch als sie Essen für ihre Kinder zubereitete, schlug eine Bombe ein und sie wurde getötet. Sie konnte den Brief nie zu Ende schreiben.

 

Das Museum ist sehr interessant und empfehlenswert, die Stimmung in dem Museum ist bedrückend, doch sehr eindrucksvoll, weil jeder Besucher sich emotional betroffen fühlt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn man kann sich dort ein Bild davon machen, wie es im Krieg als Kind gewesen sein muss.

Bruno Wehse, 8. Klasse der Paul-Werner-Oberschule in Cottbus, Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 06.11. bis 01.12.2017