In Deutschland leiden etwa 1 % der Bevölkerung unter Zöliakie, einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem auf das in Getreide enthaltene Gluten reagiert. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Nahrungsmitteln verarbeitet ist, unteranderem in Brot, Nudeln, Pizza, Kuchen und vielem mehr. Wenn jemand mit Zöliakie glutenhaltige Lebensmittel isst, führt dies zu einer Entzündung im Dünndarm und zu einer Schädigung der Darmzotten, die für die Aufnahme von Nährstoffen verantwortlich sind.

Ein langer Weg zur Erkenntnis

Die genaue Ursache der Erkrankung ist noch nicht bekannt. Menschen mit bestimmten Genvarianten haben allerdings ein höheres Risiko, an Zöliakie zu erkranken. Darüber hinaus können Faktoren wie eine Virusinfektion, Stress, Diabetes Mellitus Typ 1 oder die Einnahme von Antibiotika das Risiko eine Zöliakie-Erkrankung erhöhen.

Die Symptome von Zöliakie können von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Menschen haben keine Symptome, während andere schwere Symptome zeigen. Zu den häufigsten gehören beispielsweise Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Blähungen sowie Durchfall und Hautausschläge. Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, dauert es oft lange, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Zöliakie - Viele Untersuchungen und lange Wege bis zur Diagnose

Die Diagnose von Zöliakie erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus. Blutuntersuchung und einer Biopsie der Dünndarmschleimhaut. Eine glutenfreie Ernährung ist die einzig wirksame Behandlung für Menschen mit Zöliakie.

Lange Zeit war Zöliakie eine relativ unbekannte Krankheit, doch in den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein dafür deutlich erhöht. Da Gluten in vielen gängigen Nahrungsmitteln vorkommt, kann eine glutenfreie Ernährung eine Herausforderung sein. Betroffene müssen lernen, die Zutatenlisten von Lebensmitteln genau zu lesen und auf verstecktes Gluten in Lebensmitteln zu achten. Glücklicherweise gibt es inzwischen viele glutenfreie Alternativen. Lebensmittelhersteller sollten sich bemühen, klare Kennzeichnungen für glutenfreie Produkte zu verwenden.

Zöliakie ist eine ernsthafte Erkrankung, die oft unterschätzt wird. Eine frühzeitige Diagnose und eine konsequente glutenfreie Ernährung können jedoch dazu beitragen, dass Betroffene ein “normales” Leben führen können.

Svenja Störr, 9. Klasse des Lessing-Gymnasium Hoyerswerda; Teilnahme am Projekt ZiSCH vom 09.01.-03.02.2023

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