Der Kampf gegen Herzstress hat begonnen

Neun Probanden testen ab sofort drei verschiedene Methoden, um innerhalb von fünf Monaten ihr Übergewicht zu reduzieren und Herzkrankheiten vorzubeugen. Teil I: Check-up im Sana-Herzzentrum Cottbus.

Übergewicht ist der Risikofaktor Nummer eins für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deswegen haben die Lausitzer Rundschau und das Sana-Herzzentrum Cottbus die Aktion Bauch-Beine-Herz ins Leben gerufen. Nach einem öffentlichen Aufruf wurden aus mehr als 200 Bewerbern neun Lausitzerinnen und Lausitzer ausgesucht, die über einen Zeitraum von fünf Monaten ihr Übergewicht reduzieren und so Herzkrankheiten vorbeugen wollen.

Die Methode konnten die Probanden dabei selbst auswählen:

Vor dem Start der Aktion wurden die Probanden einem vollständigen Check-up im Sana-Herzzentrum Cottbus unterzogen, um festzustellen, ob aus medizinischer Sicht Sport- oder Diätprogramm ein sinnvolles und richtiges Mittel sind. Die gute Nachricht vorweg: Alle neun haben den Test erfolgreich bestanden und dürfen mit der Bauch-Beine-Herz-Aktion starten.

Eine Abschlussuntersuchung wird dann zeigen, wie gut oder schlecht sich Blutwerte, Leistungsfähigkeit, Ruhepuls und andere Indikatoren entwickelt haben. Ehe in der medizinischen Beurteilung wirklich Ergebnisse zu sehen sind, vergehen zwischen vier und sechs Monate. Eine Zwischenuntersuchung ist demnach nicht notwendig. Allerdings stehen die Experten aus dem Sana-Herzzentrum Cottbus den Teilnehmern bei Fragen oder etwaigen Problemen selbstverständlich jederzeit zur Seite.

Kardiale Leistungsfähigkeit bestimmen

Doch zu Beginn wurden die Probanden erst einmal auf Herz (und Nieren) untersucht. Am Anfang stand für jeden und jede ein Herz-Ultraschall. Dieser macht Herzmuskel, Herzhöhlen, Herzklappen und Herzbeutel, die Pumpbewegungen der Herzkammern und die Blutströmungsrichtung innerhalb der Herzhöhlen sichtbar. Diese Untersuchung findet im Liegen statt, um den ungehinderten Blick aufs Herz zu ermöglichen. Mit der Ultraschallsonde wird die mit Kontaktgel bestrichene linke Brustkorbhälfte über dem Herzen abgefahren. Das Besondere im Sana-Herzzentrum Cottbus: Bei der Sonde handelt es sich um einen 3D-Schallkopf, der sowohl eine
Live-3D-Aufnahme des Herzens als auch ein Komplettvolumen sichtbar
machen kann.

Dr. Axel Harnath, Chefarzt Kardiologie im Sana-Herzzentrum Cottbus, begleitet die Aktion persönlich und wird die Herzgesundheit der Teilnehmer im Blick behalten.

Im Anschluss haben sich die Probanden auf das Fahrrad-Ergometer geschwungen. Stufe für Stufe wurde die Wattzahl im Rahmen der Untersuchung erhöht, bis das Belastungsmaximum erreicht war – im Sana-Herzzentrum Cottbus ist das übrigens der Cottbuser Bahnhofsberg. Während die Probanden kräftig in die Pedale traten, hielt Chefarzt Dr. Axel Harnath, der die Aktion persönlich begleitet, ihre Messwerte immer im Blick. Herzströme, Blutdruck, Pulsfrequenz - Trainingszustand, eventuelle Erkrankungen und die Tagesform entscheiden darüber, ob die erreichte Pulsfrequenz der errechneten Zielfrequenz nahe kommt.

„Bei einem Belastungs-EKG können eventuelle Rhythmus- oder Durchblutungsstörungen im Herzen sichtbar werden. Das abzuklären ist vor allem bei denjenigen wichtig, die ein Sportprogramm absolvieren werden. Als eine der ersten deutschen zertifizierten Stellen für Sportkardiologie haben wir im Sana-Herzzentrum Cottbus die fachliche Expertise zur Bestimmung der kardialen Leitungsfähigkeit der Teilnehmer“, so der Chefarzt der Kardiologie.

Im Anschluss wurde das Belastungs-EKG von jedem Probanden ausgewertet und Blut abgenommen, um weitere Werte zu bestimmen.

Vor der HerzErkrankung handeln

Dass es wichtig ist, sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben, macht der Experte noch einmal deutlich: „Brandenburg ist laut Herzbericht der Deutschen
Herzstiftung noch immer trauriges Schlusslicht in der Herzinfarktsterblichkeit. Es ist uns ein besonderes Anliegen Prävention zu betreiben, denn viele Herzerkrankungen kündigen sich mit Symptomen an, die gern auf die leichte Schulter genommen werden. Übergewicht, Rauchen, Stress – alles das sind Risikofaktoren für eine Herzerkrankung. Cholesterin, Diabetes und zu hohen Blutdruck kann man behandeln. Für verstopfte Arterien gibt es allerdings noch kein Heilmittel. Deshalb wollen wir die Lausitzerinnen und Lausitzer beim Kampf gegen den Herzstress mit unserer medizinischen Kompetenz unterstützen.“

Cholesterin, Diabetes und hohen Blutdruck kann man behandeln.
Für verstopfte Arterien gibt es noch kein Heilmittel. - Dr. Axel Harnath, Chefarzt der Kardiologie in Sana-Herzzentrum Cottbus

Etwas ändern, bevor es zu spät ist

Richtigen Herzstress musste Proband Klaus-Peter Schönwald schon am eigenen Leib erfahren. Vor einem Jahr wurde der 67-Jährige mit zwei Stents versorgt. Seitdem hat er zehn Kilogramm abgenommen. Sein Ziel während der Bauch-Beine-Herz-Aktion: das Gewicht halten und sich unter professioneller Anleitung sportlich betätigen. „Aufgrund meiner Vorerkrankungen traue ich mir noch nicht alles wieder zu. Deswegen erhoffe ich einen genau auf meine körperlichen Voraussetzungen abgestimmten Trainingsplan“, so der ehemalige Hobby-Sportschütze. Vom Chefarzt gab es schon mal das Go.

Auch Christel Krautzig aus Cottbus wurde bereits mit zwei Bypässen versorgt, außerdem erlitt sie zwei Schlaganfälle. „Ich wollte schon immer was an meinem Lebensstil ändern - weniger Stress, mehr Bewegung. Es ist Zeit etwas zu unternehmen, bevor noch Schlimmeres passiert.“

Wir wünschen Klaus-Peter Schönwald, Christel Krautzig und allen anderen Probandinnen und Probanden viel Erfolg beim Abnehmen und Fit werden!
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